Sie haben vom regelmäßigen Stoßlüften bis hin zu luftreinigenden Pflanzen schon alles Erdenkliche ausprobiert und trotzdem haben Sie mit einem schlechten Raumklima zu kämpfen? Dann sollten Sie vielleicht auf eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) zurückgreifen. Dabei handelt es sich um Systeme, die für einen regelmäßigen Luftaustausch und somit für eine konstant gute Luftqualität sorgen. Zum einen führt das System den Wohnräumen stetig frische Luft zu. Zum anderen wird verbrauchte Luft und somit auch übermäßige Luftfeuchtigkeit abgesaugt. Vor allem in Neubauten ist der Einsatz von einer kontrollierten Wohnraumlüftung beliebt. Immerhin gelten nach §6 der Energiesparverordnung (EnEV) strenge Vorschriften für neue Häuser und Wohnungen hinsichtlich der Energieeffizienz. Doch was gibt es für unterschiedliche Systeme? Und was sind die entscheidenden Vor- und Nachteile der kontrollierten Wohnraumlüftung? Wir haben die wichtigsten Informationen im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Kontrollierte Wohnraumlüftung: zentral oder dezentral
Zunächst wird bei der kontrollierten Wohnraumlüftung zwischen zentralen oder dezentralen Systemen unterschieden. Beide Varianten sorgen für einen regelmäßigen Luftaustausch, welcher in der Regel ventilatorengestützt erfolgt. Hier existieren für beide Systeme nochmals unterschiedliche Funktionsarten wie Abluftanlagen, Zuluftanlagen oder eine Kombination aus beidem. Diese können wiederum mit oder ohne Wärmerückgewinnung ausgestattet sein. Der wesentliche Unterschied in einer zentralen oder dezentralen Wohnraumlüftung liegt vor allem in der Installation der Systeme:
Die zentrale Wohnraumlüftung
Bei einer zentralen Wohnraumlüftung werden die einzelnen Wohnräume über ein Kanalsystem mit dem Lüftungsgerät verbunden, sodass in allen Zimmern ein regelmäßiger Luftaustausch stattfindet. Bei einer Kombination aus Zu- und Abluftanlage, wird beispielweise Abluft aus den Ablufträumen wie Küche oder Bad abgesaugt und Zuluft in die Zulufträume wie Wohn- oder Schlafzimmer zugeführt. Die zentrale Wohnraumlüftung wird vor allem in Neubauten eingesetzt, da eine nachträgliche Installation einen relativ großen Aufwand darstellt.
Die dezentrale Wohnraumlüftung
Das dezentrale System wird nur in bestimmten Wohnräumen wie Küche oder Badezimmer installiert, wo ein regelmäßiger Luftaustausch besonders wichtig ist. Die Installation ist wesentlich unkomplizierter als bei der zentralen Variante. Aus diesem Grund ist die dezentrale Wohnraumlüftung auch für den Einsatz oder die Sanierung von Bestandsgebäuden geeignet. Neubauten werden ebenfalls mit dem System ausgestattet.
Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung
Sowohl bei der zentralen, als auch bei der dezentralen Wohnraumlüftung besteht die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung. Hierbei wird aufgewärmte Außenluft in die jeweiligen Wohnräume geleitet. Bei einem kombinierten System entzieht ein Wärmetauscher der Abluft Wärme und überträgt sie auf die hereinströmende Außenluft. Auf diese Weise wird Wärme zurückgewonnen und somit auch der Energieverlust durch Lüftung deutlich gesenkt. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung hat folgende Vorteile:
- Schutz vor Schimmelbildung
- niedrige Schadstoffbelastung in der Luft
- Senkung der Heizkosten
- angenehmes Raumklima
- Pollenfilter für Allergiker möglich
- energiesparend
Kontrollierte Wohnraumlüftung: Was sind die Nachteile?
Die Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung liegen auf der Hand. Um eine Kaufentscheidung abzuwägen, sollten Sie aber auch die Nachteile kennen. Als Kritikpunkt wird häufig eine verminderte Luftfeuchte genannt. Denn einige Modelle entziehen der Luft neben der Wärme auch Feuchtigkeit. Es besteht zwar die Möglichkeit eines integrierten Luftbefeuchters, allerdings muss dieser regelmäßig ausgetauscht werden, damit es nicht zur Keimbildung kommt. Weitere Nachteile finden Sie hier im Überblick:
- Regelmäßige Wartung und Reinigung
- Kosten für Erstanschaffung, Installation, Wartung & Strom
- Lärmbelästigung
- Ggf. niedrige Luftfeuchtigkeit
- optische Beeinträchtigungen
Auf dem Rötzer Blog können Sie außerdem nachlesen, welche Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen herrschen sollte. Zudem können Sie sich über Stoßlüften gegen Schimmelbildung sowie luftreinigenden Pflanzen informieren.