Oft wird der Keller als bloßer Abstellraum verwendet – dabei birgt er so viel mehr Potenzial. Schließlich handelt es sich auch bei ihm um mögliche Wohnfläche. Geben Sie bisher ungenutzten Kellerräumen eine Daseinsberechtigung, indem Sie Ihren Keller ausbauen. Ob Sie sich hauseigene Arbeitsräume einrichten oder den Platz lieber nutzen, um Ihren Hobbys nachzugehen, bleibt Ihnen überlassen. In diesem Beitrag finden Sie Inspiration, was Sie aus Ihren ungenutzten Kellerräumen machen können, aber auch Tipps, worauf Sie beim Kellerausbau achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Keller ausbauen – Das sollten Sie beachten
Wenn Ihr Eigenheim kein Neubau ist, kann es vorkommen, dass die Kellerräume kühl und feucht sind. Beim Ausbau gilt es daher allen voran, angenehme Wohnbedingungen zu schaffen. Verlassen Sie sich hier ruhig auf Ihre Sinne. Wie fühlt sich die Wand an? Ist der Boden feucht? Riecht es vielleicht modrig? Stellen Sie sich vor, mehrere Stunden im Raum zu verbringen. Auf diese Weise werden die notwendigen Sanierungsmaßnahmen schnell ersichtlich.
Aspekte, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten, wenn Sie Ihren Keller ausbauen, sind:
Gute Luft im Keller
Grundsätzlich ist in Wohnräumen eine Luftfeuchtigkeit von maximal 60 % akzeptabel. Mithilfe eines Hygrometers – das es in jedem Baugeschäft zu kaufen gibt – können Sie den vorhandenen Wert genau ermitteln. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit lässt sich leicht durch eine natürliche Luftzirkulation regulieren. Besitzt der Kellerraum keine oder nur kleine Fenster, die das Lüften erschweren, sollten Sie – wenn möglich – größere einbauen lassen. Gegen eine anhaltende überdurchschnittlich hohe Luftfeuchtigkeit hilft allerdings nur eine dezentrale Lüftungsanlage. Diese kann im Zuge des Kellerausbaus durch die Wand geführt werden und sorgt für die regelmäßige Be- und Entlüftung der Kellerräume.
Rötzer-Tipp: Bauen Sie neu und planen, Ihren Keller auszubauen, kann dieser natürlich auch an eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung angeschlossen werden.
Ausreichend Licht
Ein Wohnraum braucht Licht, auch im Keller. Fenster sorgen für eine natürliche Beleuchtung während des Tages. Achten Sie also besonders in Räumen, in denen Sie über längere Zeit konzentriert arbeiten auf ausreichend große Fenster, die Ihnen die nötige Helligkeit liefern. Wenn Sie Ihren Keller ausbauen, sollten Sie zudem an Lichtquellen für die Abendstunden denken. Ob LED-Panels an der Decke oder Leuchten an der Wand, Tageslichtlampen, Kalt- oder Warmweiß – bei der Beleuchtung können Sie sich ganz nach Ihren Vorlieben und Ansprüchen richten.
Heizung für Wohnräume
Niemand hält sich gern in kalten Räumen auf. Ein ausgebauter Keller sollte auf jeden Fall Ihrer Wohlfühltemperatur entsprechen. Elementarer Bestandteil des Kellerausbaus ist deshalb die Beheizung. Ist bereits eine Heizungsanlage vorhanden, sollte diese die zusätzlichen Räume ohne Weiteres erwärmen können. Demnach braucht es, wenn Sie Ihren Keller nachträglich zu Wohnräumen ausbauen, oft nur neue Heizkörper sowie die passenden Leitungen. Für welche Art der Heizung – klassischer Heizkörper, Wandheizung, Fußbodenheizung und Co. – Sie sich entscheiden, bleibt dabei Ihnen überlassen.
Dämmung gegen Wärmeverlust
Gerade im Winter wird es in Kellerräumen schnell kalt. Damit beim Heizen nicht unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen, sollten Sie beim nachträglichen Kellerausbau an eine geeignete Wärmedämmung denken. Wird der Keller als zusätzlicher Wohnraum genutzt, kalkulieren Sie neben der standardmäßigen Deckendämmung am besten auch die Dämmung der Außenwände ein. Ob die Dämmung als Perimeterdämmung von außen oder als Innendämmung umgesetzt wird, hängt von der Beschaffenheit der Räume sowie von Ihrem Budget ab. Kalziumsilikat-, Polyuretan oder Mineralschaumplatten eignen sich besonders gut, da diese vor Feuchtigkeit schützen und die Schimmelbildung verhindern. Bedenken Sie neben der Wärmedämmung auch die Trittschalldämmung in der Decke. Diese wird vor allem dann relevant, wenn Sie den Keller ausbauen, um dort ein Büro oder einen anderen Raum einrichten, in dem Sie ungestört arbeiten möchten.
Ungenutzte Kellerräume umgestalten – Ideen für die Raumnutzung
Wer seinen Keller ausbauen möchte steht vor der Wahl: Wofür soll der zusätzliche Wohnraum genutzt werden? Für Sauna-Fans rentiert sich womöglich ein Schwitzbereich in den eigenen vier Wänden.
Kreativen bietet der Keller Platz für ein Atelier und Modellbauer finden in den zusätzlichen Wohnräumen ausreichend freie Fläche, um ihre Werke zu präsentieren. Ein ausgebauter Keller bietet jede Menge Möglichkeiten zu Arbeits- und Freizeit-Zwecken. Weitere Ideen für die Raumnutzung sind:
Partykeller:
Es gibt immer einen Grund zum Feiern – oder um einfach nur einen ausgelassenen Abend mit Freunden zu verbringen.Mit einem Partykeller sparen sich Eigenheimbesitzer, die gerne Besuch beherbergen, jede Menge Zeit und Aufwand. Denn hier stehen Stühle und Tische, Bar und mehr schon bereit und können auch bequem für das nächste Treffen stehen gelassen werden. Zudem dringt kein Lärm nach draußen oder in die über dem Keller liegenden Wohnräume.
Home-Office:
Ein Büroraum im Keller ermöglicht es, ungestört zu arbeiten. Zudem ist er abgetrennt von den Wohnräumen und bildet auf diese Weise ein gesondertes Arbeitsumfeld im eigenen Haus. Damit eignet sich ein Büro im Keller für Selbstständige oder Angestellte, die ihren Job regelmäßig im Home-Office erledigen.
Fitnessraum:
Viele Sportbegeisterte träumen von einem Fitnessstudio im Eigenheim. Mit einem ausgebauten Keller ist dieser Wunsch problemlos umsetzbar.Ein speziell für Sport angedachter Raum kann Fitnessgeräten einen festen Platz bieten, aber auch Freifläche für Sportarten wie Yoga oder Aerobic. Wer es praktisch mag, kann im Nebenraum sogar eine Dusche installieren, um sich direkt nach dem Training zu erfrischen.
Heimkino:
Wie wäre es mit einem Kinosaal für zuhause? Im ausgebauten Keller ist ausreichend Platz für ein umfangreiches Entertainment-Center oder eine Leinwand mit Beamer sowie eine bequeme Sitzlandschaft für lange Filmabende. Auch hier gilt: Mit einer guten Schalldämmung dringen laute Geräusche nicht nach oben in die Wohnräume, weshalb Sie Filme bedenkenlos in voller Lautstärke genießen können.
Waschküche:
Ebenfalls praktisch ist eine Waschküche im Haus. Dort können Geräte wie die Waschmaschine und ein Trockner untergebracht und schmutzige Wäschestücke gesammelt werden. Wenn Sie Ihren Keller ausbauen können Sie auch einen Raum als Wäscheraum nutzen und Wäscheleinen spannen. So trocknet Ihre Wäsche energiesparend an der Luft, unabhängig vom Wetter draußen.
Keller ausbauen – Wann braucht es eine Baugenehmigung?
Wer in Deutschland bauen möchte, benötigt dafür eine Baugenehmigung. Das ist auch bei vielen Ausbaumaßnahmen der Fall. Sind Sie Hauseigentümer und möchten Ihren Keller ausbauen, um daraus ein Gästezimmer, einen Hobby- oder Arbeitsraum für Sie selbst zu gestalten, bleibt Ihnen die Antragstellung erspart. Soll aus Ihrem Kellerraum jedoch eine Einliegerwohnung entstehen und später vermietet werden, muss eine Genehmigung vom örtlichen Bauamt eingeholt werden. Die Nutzungsart ist hierbei entscheidend: Baumaßnahmen für die Eigennutzung brauchen nicht gemeldet werden, während ein Umbau für die Fremdnutzung eine Baugenehmigung erfordert.
Sie möchten mehr erfahren? Grundlegende Informationen zum Thema finden Sie in unserem Blogbeitrag „Bauantrag stellen: Wissenswertes rund um den Bauantrag“.
Fazit
Haben Sie geplant, Ihren Keller auszubauen? Dann sollten Sie zu Beginn die gleichen Bedingungen schaffen, die auch in Ihren Wohnräumen herrschen. Ihre Kellerräume sollten adäquat beleuchtet und beheizt sein, eine angenehme Luftqualität bieten sowie eine gute Dämmung aufweisen. Ziel ist, dass Sie sich in den ausgebauten Räumen wohlfühlen. Ob Sie die zusätzliche Wohnfläche für Ihre Freizeitgestaltung oder die Arbeit nutzen, bleibt schließlich Ihnen überlassen.