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Barrierefrei bauen: So planen Sie Ihr inklusives Eigenheim

Was bedeutet barrierefrei Bauen?

Grundsätzlich bedeutet Barrierefreiheit, dass Menschen mit eingeschränkten körperlichen, sensorischen oder kognitiven Fähigkeiten gleichberechtigt und selbstbestimmt an allen gesellschaftlichen Bereichen teilhaben können. Beim barrierefreien Bauen geht es also darum, bauliche Hindernisse wie beispielsweise Treppenstufen, hohe Bordsteine oder enge Durchgänge zu beseitigen, die den Zugang und die Nutzung von Gebäuden und öffentlichen Räumen für viele Menschen einschränken.

Barrierefreiheit im Privathausbau

Auch für den privaten Haus- und Wohnungsbau spielt barrierefreies Bauen eine entscheidende Rolle. So kann das Gebäude bereits bei der Hausplanung entsprechend den spezifischen Anforderungen der Bauherren konzipiert werden. Oder aber auch vorausschauend – denn barrierefreies Bauen berücksichtigt auch die Bedürfnisse von älteren Menschen, Familien mit Kindern und anderen Personen, die vorübergehend oder dauerhaft auf barrierefreie Einrichtungen angewiesen sind. Auf diese Weise wird eine inklusive Umwelt geschaffen, die für alle Menschen gleichermaßen nutzbar ist. Folgende Personengruppen profitieren von der Barrierefreiheit öffentlicher und privater Gebäude:

  • Rollstuhlfahrer
  • Blinde und Sehbehinderte
  • Gehörlose und Hörgeschädigte
  • Gehbehinderte
  • Menschen mit sonstigen Behinderungen
  • ältere Menschen
  • Kinder, kleinwüchsige Menschen
  • großwüchsige Menschen

Barrierefrei bauen – Was sind die Vorteile?

Neben der Zugänglichkeit für alle Menschen bietet eine barrierefrei gebaute Immobilie weitere Vorteile. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Sicherheit: Durch die Beseitigung von Hindernissen wie Stufen oder Engstellen wird das Sturz- und Unfallrisiko deutlich verringert. Breite Gänge und rutschfeste Oberflächen tragen ebenfalls zur Sicherheit bei. Von diesen Maßnahmen profitieren nicht nur ältere Menschen, sondern auch Eltern mit kleinen Kindern, da eine barrierefreie Umgebung in der Regel auch die Sicherheit der Kinder im Haus gewährleistet.
  • Komfort und Bequemlichkeit: Breitere Türen und Flure, gut platzierte Haltegriffe und bequeme Sitzmöglichkeiten erhöhen den Komfort für alle – unabhängig von den körperlichen Fähigkeiten. Barrierefrei gebaute Häuser bieten zudem grundsätzlich mehr Bewegungsfreiheit, aber auch mehr Flexibilität bei der Raumgestaltung.
  • Wirtschaftliche Vorteile: Ein von Anfang an barrierefrei gebautes Haus kann sich langfristig als kostengünstiger erweisen, da später teure Umbauten oder Nachrüstungen entfallen. Zudem erhöht ein barrierefrei gebautes Haus den Wiederverkaufswert, da der Kreis der potenziellen Käufer größer ist als bei normal gebauten Häusern.

Barrierefrei Bauen: Welche Maßnahmen sollten Sie in Betracht ziehen?

Natürlich gibt es keine Schablone für barrierefreies Bauen. Die baulichen Maßnahmen hängen immer von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner ab. Grundsätzlich können jedoch folgende Aspekte bei der Planung eines barrierefreien Gebäudes berücksichtigt werden, um eine für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten zugängliche Umgebung zu schaffen:

  • Ebenerdiger Zugang: Ein barrierefreies Haus sollte immer mindestens einen ebenerdigen Eingang haben, um Rollstuhlfahrern einen ungehinderten Zugang zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass keine Stufen oder Schwellen im Eingangsbereich vorhanden sein sollten.
  • Türbreiten und -höhen: Die Türen im Haus sollten ausreichend breit sein, damit ein Rollstuhl hindurchpasst. Die empfohlene Mindestbreite für barrierefreie Türen beträgt in der Regel 90 Zentimeter. Leichtgängige Türgriffe, zum Beispiel Hebel- statt Knaufgriffe, und möglichst niedrige oder abgesenkte Türschwellen sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ebenfalls von Vorteil.
  • Raumgrößen und Bewegungsflächen: Wohnräume und Flure sollten ausreichend groß sein, um Rollstuhlfahrern genügend Bewegungsraum zu bieten. Dazu gehören insbesondere Bewegungsflächen zum Wenden und Rangieren.
  • Rutschfeste Bodenbeläge: Rutschhemmende Bodenbeläge vermindern die Sturzgefahr. Sie zeichnen sich nicht durch eine bestimmte Materialbeschaffenheit, sondern durch ihre Griffigkeit aus. Teppiche mit niedrigem Flor, Parkett oder Kork sind beliebte Möglichkeiten. Für Feuchträume eignen sich Naturstein und unbeschichtete Fliesen.
  • Badezimmer: Das Badezimmer ist ein häufig frequentierter Bereich im Haus, daher ist es umso wichtiger, ihn beim barrierefreien Bauen richtig auszustatten. Eine bodengleiche Dusche ohne Einstiegshöhe und mit Haltegriffen sowie ein unterfahrbares Waschbecken sind einige Elemente, die unbedingt vorhanden sein sollten.
  • Küche: Auch die Küche kann durch einfache Anpassungen barrierefrei gestaltet werden. Arbeitsflächen und Schränke müssen lediglich in einer Höhe angebracht werden, die sich sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet ist.
  • Treppen mit alternativen Aufstiegsmöglichkeiten: Wenn Treppen im Haus vorhanden sind, sollte zusätzlich ein Treppenlift oder eine Rampe installiert werden, um Rollstuhlfahrern und älteren Menschen den Zugang zu den verschiedenen Etagen zu erleichtern.
  • Beleuchtung: Eine gute Beleuchtung ist in jedem Haus wichtig, aber für die Orientierung in einem barrierefreien Eigenheim aber unerlässlich. Daher sollten ausreichend helle Lichtquellen optimal platziert werden, um alle Wege im Gebäude effektiv auszuleuchten und so die Unfallgefahr zu verringern.
  • Farbkontraste und taktile Leitsysteme: Menschen mit Sehbehinderungen können Hindernisse besser wahrnehmen, wenn sie klar markiert sind. Farbkontraste an Treppenstufen, Handläufen oder Stufenkanten können daher hilfreiche Orientierungspunkte sein. Bei starker Beeinträchtigung bieten sich auch taktile Leitsysteme wie Bodenindikatoren oder Beschriftungen in Brailleschrift an.
  • Kommunikationstechnik: Auch die Gebäudetechnik kann barrierefrei gestaltet werden. Beispielsweise kann Kommunikationstechnologie wie Gegensprechanlagen mit Video, Türöffner oder spezielle Alarmanlagen integriert werden, was auch die Sicherheit des Gebäudes erhöht.

Was gibt es bei der Planung eines barrierefreien Eigenheims zu beachten?

Am Anfang steht die Bedarfsanalyse

Die Planung einer barrierefreien Immobilie erfordert eine sorgfältige und umfassende Herangehensweise. Am Anfang sollte immer eine Bedarfsanalyse stehen, in der die spezifischen Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche der zukünftigen Bewohner, insbesondere im Hinblick auf Mobilitätseinschränkungen, ermittelt werden. Aspekte wie Rollstuhlbenutzung, Treppensteigen, Seh- oder Hörbehinderungen und andere besondere Bedürfnisse sollten sorgfältig berücksichtigt werden.

Barrierefrei bauen: Auf Fachleute sollten Sie nicht verzichten

Ziehen Sie Fachleute wie Architekten, Bauunternehmer und Experten für barrierefreies Design zu Rate. Sie wissen, worauf es beim barrierefreien Bauen ankommt, und können dafür sorgen, dass bei der Planung Ihres Eigenheims alle relevanten Aspekte einkalkuliert und den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner gerecht werden.

Eine gute Grundrissplanung ist entscheidend

Die Grundrissplanung ist beim barrierefreien Bauen wahrscheinlich noch wichtiger als beim regulären Hausbau. Denn auch eine gute Raumaufteilung ist auch für die Barrierefreiheit des Hauses entscheidend. Achten Sie darauf, dass die wichtigsten Räume des Hauses, wie Schlafzimmer, Bad, Küche und Wohnzimmer für Bewohner mit Einschränkungen gut erreichbar sind. Berücksichtigen Sie dabei auch die notwendigen Bewegungsflächen und Wendekreise für Rollstuhlfahrer.

Rötzer baut Ihr barrierefreies Eigenheim

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