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Checkliste Grundstückskauf

Wichtige Kriterien für den Grundstückskauf

Der Kauf eines Grundstücks ist eine weitreichende Entscheidung, die gut durchdacht sein sollte. Es handelt sich um eine Investition mit langfristigen Auswirkungen, die nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche und persönliche Aspekte umfasst. Die Wahl des richtigen Grundstücks beeinflusst nicht nur die zukünftige Wohnqualität, sondern auch mögliche Baukosten, Genehmigungsverfahren und infrastrukturelle Anbindungen. Damit Sie nichts Wichtiges übersehen, haben wir eine detaillierte Checkliste zusammengestellt. Diese hilft Ihnen, sämtliche relevanten Faktoren in Ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen und sicherzustellen, dass das Grundstück Ihren Bedürfnissen entspricht. Ein strukturierter und wohlüberlegter Kaufprozess trägt dazu bei, dass Sie langfristig zufrieden sind und spätere unerwartete Probleme vermeiden können. Egal, ob Sie eine Immobilie bauen oder ein Eigenheim planen – eine gute Vorbereitung ist essenziell und kann viel Zeit, Geld und Stress ersparen.

Hier können Sie die Checkliste zum Grundstückskauf als praktische Datei herunterladen. Sie enthält alle wichtigen Kriterien zu Lage, Größe, Bebaubarkeit, rechtlichen Aspekten und Finanzierung, damit Sie bestens vorbereitet in den Kaufprozess starten können. Nutzen Sie diese Liste als wertvolle Unterstützung für Ihre Planung!

Grundstück kaufen - Lage des Grundstücks

Die Lage und der Grundstückspreis sind wichtigste Kriterien beim Grundstückskauf. Ein zentral gelegenes Grundstück hat oft einen höheren Wert, bietet aber auch mehr Annehmlichkeiten. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Infrastruktur: Wie weit sind Arbeitsstelle, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergarten, Schulen und Ärzte entfernt?

  • Verkehrsanbindung: Gibt es eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel oder Autobahnen?

  • Freizeitmöglichkeiten: Gibt es Parks, Sportanlagen oder kulturelle Angebote in der Nähe?

  • Entwicklung der Region: Sind Bauprojekte oder wirtschaftliche Entwicklungen geplant, die den Wert des Grundstücks beeinflussen könnten? Ist es eine besonders gute Wohnlage?

Größe und Beschaffenheit des Grundstücks

Nicht jedes Grundstück ist für jedes Bauvorhaben geeignet. Achten Sie darauf, dass die Fläche Ihren Anforderungen entspricht:

  • Grundstücksgröße: Ist die Fläche ausreichend für Ihr geplantes Bauvorhaben und einen Garten?

  • Topographie: Gibt es Hanglagen oder andere Besonderheiten, die die Bebauung erschweren?

  • Erschließung: Ist das Grundstück bereits erschlossen, also mit Wasser-, Strom- und Abwasserleitungen ausgestattet?

Umgebung und Nachbarschaft

Die Umgebung beeinflusst Ihre Lebensqualität erheblich. Vor dem Kauf sollten Sie folgende Punkte klären:

  • Lautstärke: Gibt es viel Verkehr, Industriebetriebe oder andere Lärmquellen in der Nähe?
  • Nachbarschaft: Wie ist das soziale Umfeld? Gibt es eine angenehme Gemeinschaft?
  • Sicherheitslage: Wie sieht die Kriminalitätsrate in der Umgebung aus?
  • Tageslicht: Ist das Grundstück gut mit Tageslicht versorgt? Wird es von Nachbarbebauung oder Bewuchs beschattet? ---> Ist eine PV-Nutzung sinnvoll machbar?

Rechtliche Aspekte und Bebaubarkeit

Um spätere Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie sich umfassend über die rechtlichen Gegebenheiten informieren:

  • Bebauungsplan: Welche Bauvorschriften gelten auf dem Grundstück?

  • Grundbuchauszug: Gibt es Belastungen oder Rechte Dritter, die den Kauf beeinflussen?

  • Bodenbeschaffenheit: Ist der Untergrund für den Hausbau geeignet oder sind kostspielige Erdarbeiten nötig?

  • Nebenkosten: Neben dem Kaufpreis fallen auch Kosten für Notar, Grundbuch, Grunderwerbsteuer und Erschließung an.

  • Kaufabwicklung: Prüfen Sie den Kaufvertrag sorgfältig, um spätere Fallstricke zu vermeiden.

Finanzierung und Absicherung

Als angehender Bauherr sollten Sie sich vor Abschluss des Kaufvertrags frühzeitig um eine Finanzierung kümmern:

  • Hypothek oder Kredit: Klären Sie Ihre Finanzierungsmöglichkeiten mit der Bank.
  • Grundpfandrechte: Achten Sie auf mögliche Belastungen im Grundbuch.
  • Wegerechte: Prüfen Sie, ob Dritte Rechte an Ihrem Grundstück haben, die Ihre Nutzung oder die Bebauung einschränken könnten.

Bebaubarkeit eines Grundstücks: Wichtige Faktoren für die Planung

Die Bebaubarkeit eines Grundstücks ist ein entscheidendes Kriterium, bevor Sie eine Immobilie planen oder ein Eigenheim bauen. Neben den behördlichen Vorgaben spielen auch geologische und infrastrukturelle Faktoren eine wichtige Rolle.

Ausgewiesenes Bauland: Ist das Grundstück bebaubar?

Nicht jedes Grundstück ist automatisch als Bauland ausgewiesen. Prüfen Sie im Flächennutzungsplan der Gemeinde, ob das Grundstück als Wohn- oder Mischgebiet deklariert ist. Falls das Grundstück als landwirtschaftliche Fläche oder Naturschutzgebiet eingestuft ist, kann eine Bebauung ausgeschlossen sein oder nur mit erheblichen Einschränkungen erfolgen. Besonders im ländlichen Raum kann die Umwidmung von Flächen problematisch sein, weshalb eine genaue Prüfung der Bauvorschriften notwendig ist. Es sollte sich unbedingt um ausgewiesenes Bauland handeln!

Erschließung des Grundstücks

Ein erschlossenes Grundstück verfügt über Anschlüsse an Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation. Falls diese Erschließung noch nicht erfolgt ist, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten rechnen. Erkundigen Sie sich bei der Gemeinde, welche Erschließungskosten für das passende Grundstück anfallen und ob bereits eine Planung für die Anbindung besteht. Gerade im ländlichen Raum können diese Erschließungskosten besonders hoch ausfallen.

Bebauungsplan prüfen

Der Bebauungsplan legt fest, wie das Grundstück genutzt und bebaut werden darf. Wichtige Punkte dabei sind:

  • Zulässige Bauhöhe und Dachform

  • Bebaubare Fläche und Abstandsregelungen

  • Nutzung als Wohn- oder Gewerbegebiet

  • Vorgaben für Stellplätze und Begrünung

Ein Blick in den Bebauungsplan gibt Ihnen Planungssicherheit und verhindert unliebsame Überraschungen.

Baugrund und Bodenbeschaffenheit

Die Beschaffenheit des Bodens hat großen Einfluss auf die Baukosten und entscheidet auch, ob gebaut werden darf. Ein Bodengutachten gibt Aufschluss darüber, ob der Boden tragfähig ist oder spezielle Maßnahmen wie eine Tiefengründung notwendig sind. Lockere oder sandige Böden können die Kosten für die Fundamentierung erhöhen. Ein solches Gutachten ist besonders ratsam, um finanzielle Risiken zu minimieren.

Grundwasserspiegel oder Schichtenwasser

Ein hoher Grundwasserspiegel kann zu Problemen bei der Kellerkonstruktion führen und spezielle Abdichtungsmaßnahmen erfordern. Informieren Sie sich über Grundwassersituation vor Ort, z. B. beim Bauamt. In vielen Regionen gibt es mittlerweile auch Grundwassermessstellen, die Auskunft über die Grundwasserstände geben.

Hinterfragen Sie beim Bauamt oder den Wasserwirtschaftsämtern, ob es Auffälligkeiten bei der Grundwasserzusammensetzung gibt. Lassen Sie in diesem Fall vor dem Kauf eines Grundstücks eine Grundwasseranalyse durchführen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Hinterfragen Sie auch, ob am Bauort mit Schichtenwasser zu rechnen ist. Oft können auch regionale Tiefbau- oder Erdbauunternehmen hierzu eine Aussage treffen.

Altlasten: Gibt es Belastungen im Boden?

Altlasten wie Schadstoffe, Altöl oder ehemalige industrielle Nutzungen können eine Bebauung erheblich erschweren. Ein Blick in das Altlastenkataster kann Aufschluss darüber geben, ob das Grundstück möglicherweise kontaminiert ist. Ein zusätzliches Umweltgutachten kann zudem klären, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig wären.

Hanglage: Herausforderung für die Bebauung

Grundstücke in Hanglage können eine spektakuläre Aussicht bieten, bringen aber bautechnische Herausforderungen mit sich. Hier sind oft aufwändige Stützmauern oder spezielle Fundamente erforderlich, um ein stabiles Bauwerk zu gewährleisten.


Grundstückskosten: Welche Ausgaben beim Kauf anfallen

Kaufpreis des Grundstücks

Der Kaufpreis ist die offensichtlichste, aber nicht die einzige Kostenposition. Er hängt von verschiedenen Faktoren wie der Lage, der Größe, der Erschließung und der Bebaubarkeit des Grundstücks ab. Oftmals sind Verhandlungen mit dem Verkäufer möglich, um einen besseren Preis zu erzielen. Ein angehender Bauherr sollte sich bereits im Vorfeld über den Marktwert ähnlicher Grundstücke informieren.

Maklergebühr

Falls ein Makler am Verkauf beteiligt ist, fällt eine Provision an. Die Höhe der Maklergebühr variiert je nach Bundesland und Vereinbarung mit dem Makler. In Deutschland liegt sie häufig zwischen 3% und 7% des Kaufpreises zuzüglich Mehrwertsteuer. Die Maklerkosten sollten in die Nebenkosten des Grundstückskaufs einberechnet werden.

Notar- und Grundbuchgebühren

Der Grundstückskauf muss notariell beurkundet werden. Die Notarkosten sind gesetzlich geregelt und richten sich nach dem Kaufpreis. Zudem fallen Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch an. Insgesamt belaufen sich diese Kosten auf etwa 1,5% bis 2% des Kaufpreises. Diese Gebühren sind ein wichtiger Bestandteil der Kaufabwicklung und sollten frühzeitig berücksichtigt werden.

Erschließungskosten

Nicht jedes Grundstück ist bereits erschlossen. Falls Wasser-, Abwasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen noch nicht verlegt sind, können erhebliche Erschließungskosten entstehen. Diese Kosten sollten im Vorfeld geklärt werden, da sie je nach Region stark variieren können. Eine unzureichende Planung kann dazu führen, dass die Nebenkosten unerwartet steigen.

Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist eine Pflichtabgabe an den Staat, die beim Kauf eines Grundstücks fällig wird. Sie liegt je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises. Eine Ausnahme gibt es, wenn der Kaufpreis unter bestimmten Freibeträgen liegt oder eine Schenkung vorliegt.

Grundstücksvermessung

Falls das Grundstück neu vermessen oder geteilt werden muss, entstehen zusätzliche Kosten. Die Gebühren für eine amtliche Vermessung richten sich nach der Größe des Grundstücks und den behördlichen Gebührenordnungen. Für Bauherren ist es wichtig, die genauen Maße und Grenzen ihres Grundstücks zu kennen, um spätere Konflikte zu vermeiden.


Rechtliche Fallstricke

Beim Grundstückskauf sollten Sie sich über rechtliche Einschränkungen und Belastungen im Grundbuch informieren. Altlasten, Denkmalschutz oder Bauvorschriften können erhebliche Kosten oder Einschränkungen mit sich bringen. Ein Blick in das Grundbuch sowie eine Abfrage im Altlastenkataster können verhindern, dass unerwartete Probleme auftreten.

Hypotheken und Grundpfandrechte

Falls Sie den Kauf über eine Finanzierung abwickeln, wird das Grundstück in der Regel als Sicherheit für die Bank im Grundbuch eingetragen.

Die Eintragung eines Grundpfandrechts ist mit Notar- und Grundbuchgebühren verbunden. Ein Bauherr sollte sich frühzeitig mit Banken in Verbindung setzen, um optimale Finanzierungsoptionen zu finden.

Wegerechte und Dienstbarkeiten

Es ist wichtig zu prüfen, ob auf dem Grundstück Wegerechte oder andere Dienstbarkeiten eingetragen sind. Falls beispielsweise ein Nachbar das Recht hat, eine Zufahrt zu nutzen, kann dies die Nutzung des Grundstücks beeinflussen. Die Klärung solcher Rechte gehört zur Kaufabwicklung und sollte bereits vor Vertragsabschluss erfolgen.


Ablauf eines Notartermins beim Grundstückskauf

Der Notartermin ist ein zentraler Schritt beim Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie. Hier wird der Kaufvertrag beurkundet und alle rechtlichen Details festgehalten. Der Abschluss eines Kaufvertrages sichert die rechtliche Grundlage für den Erwerb und legt alle Bedingungen verbindlich fest. Doch wie läuft der Termin genau ab? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Ablauf und zur Vorbereitung.

Vorbereitung auf den Notartermin

Bevor der eigentliche Notartermin stattfindet, sollten Käufer und Verkäufer alle relevanten Unterlagen vorbereiten. Dazu gehören:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Steuer-IDs
  • Entwurf des Kaufvertrags
  • Grundbuchauszug des Grundstücks
  • ggf. Finanzierungsbestätigung der Bank
  • Erschließungs- und Altlastenauskünfte

Erst nach Ablauf der einzuhaltenden Frist von 14 Tagen, in der Käufer und Verkäufer den Kaufvertrag prüfen können, kann ein Vertragstermin beim Notar satt finden.

Es empfiehlt sich, den Vertragsentwurf vorab gründlich zu prüfen und eventuelle Fragen mit dem Notar oder einem Rechtsberater zu klären. Besonders wichtig ist die Kontrolle des Grundstückspreises, da dieser maßgeblich für die weiteren Kosten, wie Grunderwerbsteuer und Notarkosten, ist.

Begrüßung und Vorstellung durch den Notar

Zu Beginn des Notartermins stellt sich der Notar vor und prüft die Identität der Beteiligten.

Verlesung des Kaufvertrags

Der Notar liest den gesamten Kaufvertrag vor. Dies dient dazu, dass alle Vertragsparteien den Inhalt genau kennen und offene Fragen direkt geklärt werden können. Der Vertrag enthält unter anderem:

  • Angaben zum Grundstück, Ort, Straße, Gemarkung, Flur-Nr.
  • Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten
  • Regelungen zur Besitzübergabe
  • Eventuelle Dienstbarkeiten oder Wegerechte
  • Finanzierungs- und Grundschuldvereinbarungen

Falls Anpassungen notwendig sind, können diese in Absprache mit den Beteiligten und dem Notar vorgenommen werden.

Unterzeichnung des Kaufvertrags

Nachdem alle Fragen geklärt wurden, unterzeichnen Verkäufer und Käufer den Vertrag. Der Notar bestätigt die Unterschriften und beurkundet das Dokument. Mit der Unterschrift wird der Kaufvertrag rechtlich bindend und bildet die Grundlage für den späteren Eintrag ins Grundbuch.

Einleitung der Grundbucheintragung

Der Notar veranlasst im Anschluss an den Termin die Eintragung des neuen Eigentümerwechsels im Grundbuch. Dazu wird zunächst eine Auflassungsvormerkung eingetragen, um den Käufer abzusichern, bis die gesamte Kaufpreiszahlung erfolgt ist.

Zahlung des Kaufpreises und Abschluss

Nach der Eintragung der Vormerkung wird der Käufer zur Zahlung des Kaufpreises aufgefordert. Sobald die Zahlung beim Verkäufer eingegangen ist, wird die endgültige Umschreibung im Grundbuch durchgeführt. Erst danach erhält der Käufer vollständige Eigentumsrechte an dem Grundstück. Dies ist ein entscheidender Schritt für alle, die den Traum vom eigenen Haus verwirklichen möchten.

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