Ein angenehmer Lichteinfall schafft stets eine gute Wohnatmosphäre im Haus. Daher ist sowohl die Wahl der Fenster als auch deren richtige Platzierung entscheidend. Das gilt allen voran für potenziell dunklere Räume wie die unter dem Dach. Möchten Sie Ihr Dachgeschoss ausbauen, sollten Sie daher unbedingt Dachfenster einbauen, die für ausreichend Tageslicht sorgen. Die gängigsten Dachfenstertypen, wie Sie deren Einbau planen, und welche Finanzierungshilfen es gibt, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Welche Dachfenster sollten Sie einbauen?
Fenster erfüllen eine Vielzahl von wichtigen Funktionen: Sie sorgen für eine natürliche Beleuchtung, ermöglichen eine regelmäßige Lüftung der Zimmer und bieten freien Blick nach draußen. Passende Fenster gibt es auch für alle Dachvarianten. Aber welcher Fenstertypus ist der richtige für Ihr Haus? Wenn Sie Dachfenster einbauen, sollten Sie die jeweiligen Funktionen berücksichtigen und mit Ihren persönlichen Ansprüchen und Vorlieben abstimmen.
Fenstertypen und ihre Funktionen
- Schwingfenster: Diese Fenster sind an ihrer Mittelachse im Rahmen befestigt und können deshalb sowohl nach innen als auch nach außen geöffnet werden. Aufgrund ihrer Höhe eignen sie sich perfekt für Dachräume mit hohen Möbeln, da diese beim Öffnen der Fenster nicht anstoßen. Planen Sie ein Kinderzimmer unter dem Dach, eigenen sich Schwingfenster ebenso, da Kinder deren Griff nur schwer erreichen.
- Klapp-Schwing-Fenster: Im Gegensatz zu Schwingfenstern sind Klapp-Schwingfenster an ihrer Oberkante befestigt, so dass sie einfach mit einer Hand von unten aufgedrückt werden können. Ihr weiter Öffnungswinkel ermöglicht einen tollen Ausblick und erweitert zudem optisch den Raum. Für noch mehr Tageslicht, setzen Sie am besten gleich zwei Klapp-Schwing-Fenster, wenn Sie die Dachfenster einbauen lassen.
- Dachausstiegsfenster: Wie der Name bereits verrät, ermöglicht das Dachausstiegsfenster einen sicheren Ausstieg nach draußen. Das ist im Alltag vor allem für Dachhandwerker und Schornsteinfeger relevant. Das Dachausstiegsfenster kann den Hausbewohnern jedoch auch als Notausstieg dienen.
- Panorama-Dachfenster: Je größer das Fenster, desto mehr Tageslicht lässt es hinein. Wer es also hell mag, der sollte ein Panoramafenster in Betracht ziehen. Diese großflächige Fensterfront bestehend aus einem oder mehreren Fensterelementen lohnt sich besonders in Dachzimmern mit toller Aussicht.
- Überfirstverglasung: Ein verglaster Dachfirst lässt jede Menge Licht von oben in den Raum fallen und sorgt damit für dessen vollständige Ausleuchtung. Auf diese Weise wird weniger elektrisches Licht benötigt, was langfristig die Stromkosten senkt.
- Lichtband: Für zusätzliches Licht im Raum sorgt ein sogenanntes Lichtband. Dieses schmale Zusatzfenster wird unter den regulären Fenstern installiert, was eine Verlängerung der Fenster-Fläche bis zum Boden erfordert. Das Lichtband erlaubt nur wenig Ausblick, beleuchtet dafür aber den meist eher dunklen Winkel in Dachräumen.
Das sollten Sie bei der Planung Ihrer Dachfenster beachten
Wenn Sie den Einbau von Dachfenstern planen, sollten Sie dabei nicht nur deren Funktion berücksichtigen, sondern auch deren spätere Zugänglichkeit, sowie die Kompatibilität mit der gewünschten Wohneinrichtung. Der angedachte Zweck des Raumes ist hierbei entscheidend. Sind viele Regale nötig oder brauchen Sie lediglich eine gut beleuchtete Arbeitsfläche? Hohe Möbel erfordern auch hohe Fenster, um sie nicht zu verdecken und bei niedrigen Fenstern sollten Sie den erforderlichen Freiraum einplanen. Darüber hinaus können Sie folgende Aspekte als Anhaltspunkte nutzen:
- Für einen idealen Lichteinfall sollten Sie Dachfenster in verschiedene Himmelsrichtungen einbauen lassen. Auf diese Weise liegt der Raum nicht gänzlich im Schatten, wenn die Sonne wandert.
- Die Dachneigung bestimmt die erforderliche Länge der Fenster, denn steilere Dächer erzielen bereits mit kürzeren Fenstern ausreichend Lichteinfall. Flachere Dächer hingegen erfordern längere Fenster, damit ausreichend Licht in den Raum gelangt.
- Fenster können Räume optisch vergrößern. Besonders kleine Dachzimmer profitieren daher von mehreren Fenstern. Diese lassen sich auch nebeneinander einbauen, wodurch sich der Eindruck einer Fensterfront ergibt.
- Als gängig gilt eine Fensterhöhe zwischen 90 cm und 200 cm ab Fensteroberkante zum Fußboden hin gemessen. Alles darüber hinaus ist schwer zu erreichen und sollte dementsprechend gut durchdacht sein.
Weitere Informationen zum Thema Fensterplanung, auch in den unteren Stockwerken, finden Sie unter „Fensterplanung leicht gemacht – Alles, was Sie wissen müssen“.
Finanzielle Förderung für neue Dachfenster
Wenn Sie in Ihr Eigenheim nachträglich neue Dachfenster einbauen lassen, sollten Sie sich darüber informieren, ob Sie für Ihr Bauvorhaben womöglich einen Zuschuss vom Staat erhalten. Geht es beispielsweise darum, mittels einer energetischen Sanierung den KfW-Effizienzhaus-Standard zu erreichen, erteilt die KfW Förderkredite, welche auch der Finanzierung Ihrer Fenster dienen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert derweil Einzelmaßnahmen. So werden Dachfenster bezuschusst, die im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme der Gebäudehülle ausgetauscht werden – vor allem, wenn sie im Vergleich zu vorher luftdicht schließen und Wärmebrücken minimieren. Wer keine staatliche Förderung beantragt, kann die Sanierungskosten im Nachhinein auch von der Steuer absetzen. Die „Steuerermäßigung für energetische Maßnahmen bei zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden“ im Einkommensteuergesetz (EStG) gilt seit 2020 und gilt noch bis Ende 2029.
Dachfenster einbauen: Ist eine Baugenehmigung nötig?
Wenn Sie Dachfenster nachträglich einbauen, beispielsweise im Zuge einer Dachsanierung oder eines Dachausbaus, kann dies je nach Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes eine Baugenehmigung erfordern. Gemäß der Landesbauordnung ist das Einbauen von Dachfenstern dann genehmigungspflichtig, sobald die Dachfläche verändert oder in die Statik des Gebäudes eingegriffen wird. Erkundigen Sie sich daher am besten bei Ihrem örtlichen Bauamt, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen. Gegebenenfalls beantragen Sie diese bei der Bauaufsichtsbehörde. Die Bearbeitungszeit dauert in der Regel 3 Monate.
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