Mit dem Erdaushub beim Hausbau beginnt der erste Bauabschnitt, der Sie zielsicher in Ihr Eigenheim bringt. Jetzt wird endlich sichtbar: Es geht los! Wir bauen! Damit Sie diese Phase entspannt genießen können, sollten Sie rechtzeitig Ihr Wissen rund um Erdarbeiten und vorbereitende Maßnahmen auf den neuesten Stand bringen. Dann laufen weder Zeit- noch Kostenplanung aus dem Ruder.
Inhaltsverzeichnis
- Haben Sie sich schon um ein geologisches Gutachten und Bodenproben gekümmert?
- Der Erdaushub: Gutachten schaffen Sicherheit
- Erdarbeiten beim Hausbau: Sprechen Sie mit einem Erdbauunternehmen!
- Der Erdaushub für Kellerplatte oder Fundament
- Die 3 wichtigsten Punkte für die Kostenschätzung vom Erdaushub beim Hausbau
Haben Sie sich schon um ein geologisches Gutachten und Bodenproben gekümmert?
Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehört zwingend ein geologisches Gutachten Ihres Baugrunds. Warum dies notwendig ist und wie Sie dieses Gutachten erstellen lassen, lesen Sie in unserem Blog-Artikel zum Thema Baugrundgutachten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie nicht nur ein geologisches Gutachten benötigen, das Ihnen zum Beispiel Aufschluss über die Tragfähigkeit des Baugrundes gibt, sondern auch eine Bodenanalyse des Erdreichs. Letztere wird häufig von Städten und Kommunen verlangt, um festzustellen, ob das Erdreich belastet ist. Das Abfahren des Erdaushubs zur Deponie ist ohnehin ein erheblicher Kostenfaktor. Für die Deponierung von belastetem Erdreich (durch Schwermetalle oder Altlasten) fallen zusätzliche Mehrkosten an. Sprechen Sie deshalb rechtzeitig mit der zuständigen Behörde, um hier Klarheit zu erhalten.
Der Erdaushub: Gutachten schaffen Sicherheit
Die Ergebnisse des geologischen Gutachtens und der Bodenproben geben Ihrer Familie Sicherheit – schließlich ist es beruhigend, auf gesundheitlich unbedenklichem Boden zu bauen – und sie sind gleichzeitig Grundlage für die Kalkulation Ihres Erdbauunternehmens. Es kann mit diesen Fakten einschätzen, wie aufwendig die Erdarbeiten sind und mit welchen Maschinen sie ausgeführt werden müssen.
Erdarbeiten beim Hausbau: Sprechen Sie mit einem Erdbauunternehmen!
Mit Gutachten und Analyseergebnissen haben Sie eine gute Grundlage für Ihr Gespräch mit einem Erdbauunternehmen. Die gesamten Erdarbeiten für Ihr Haus sind Teil Ihrer Baunebenkosten, also meist nicht Bestandteil des Angebots Ihres Hausherstellers. Im Interesse Ihres Baubudgets ist es deshalb besonders wichtig, dass Sie Aufwand und Kosten für die Erdarbeiten exakt festhalten.
Wenn Sie sich für einen Hausanbieter wie Rötzer Ziegel Element Haus entscheiden, begleitet und berät Sie Ihr Anbieter selbstverständlich auch in dieser ersten Phase des Hausbaus.
Der Erdaushub für Kellerplatte oder Fundament
Wenn die Analyseergebnisse stimmen und dem Erdaushub nichts mehr im Wege steht, kann es losgehen mit den Erdarbeiten! Folgende Schritte erwarten Sie:
Schritt 1: Abtrag des Oberbodens
Bei den Aushubarbeiten wird zunächst der wertvolle Oberboden abgetragen. Klären Sie mit Ihrem Erdbauunternehmen, wie stark die Humusschicht abgetragen wird, ob sie abgefahren wird oder wo sie auf Ihrem Grundstück gelagert werden kann. Üblich sind etwa 20 cm. Das abgetragene Erdreich ist überaus wichtig, weil es nach Abschluss der Arbeiten wieder aufgetragen wird und Ihnen dann ein schnelles Anwachsen von Gras und Pflanzen garantiert. Wenn Ihnen die Begrünung Ihres neuen Zuhauses am Herzen liegt, achten Sie auf den sorgfältigen Umgang mit dem Oberboden.
Schritt 2: Baugruben-Aushub mit dem Bagger
Nun kommen die Bagger zum Einsatz, um die Baugrube auszuheben. Bei den jetzt folgenden Erdarbeiten wird zusätzlich zu den Maßen Ihres Grundrisses umlaufend ein so genannter Arbeitsraum ausgehoben. Das heißt, dass die entstehende Baugrube ringsum einen guten halben Meter größer ist als Ihr Grundriss. Zudem müssen in diesem Zuge auch die Kanäle für Abwasser, Zisterne, Leitungen, Leerrohre etc. ausgehoben werden.
Unterschiedliche Bodenklassen – unterschiedliche Kosten
Die Kosten für den Erdaushub richten sich nach der Bodenklasse. Die sieben Bodenklassen sind in der DIN 18300 festgelegt. Sie teilen die Böden nach Eigenschaften ein: Oberboden, fließende Bodenarten, leicht lösbare Bodenarten, mittelschwer lösbare Bodenarten, schwer lösbare Bodenarten, leicht lösbarer Fels und schwer lösbarer Fels. Ihr Erdbauunternehmen zieht zur Berechnung das geologische Gutachten zu Rate und kalkuliert so Maschinen und Arbeitskräfte, die für den Aushub notwendig sind.
Schritt 3: Abfahren und Deponieren des Aushubs
Das Abfahren des Erdaushubs verursacht in der Regel den größten Kostenblock innerhalb der Erdarbeiten. Denn das ausgehobene Erdreich muss in die dafür vorgesehenen Deponien gebracht werden. In den vergangenen Jahren sind die Deponiegebühren stark gestiegen. Noch kostspieliger wird die Entsorgung von belastetem Erdreich aus der Baugrube: hier muss auf der Grundlage der Bodenproben entschieden werden, welche Belastung vorliegt und wo der Aushub entsorgt werden kann. Rechnen Sie damit, dass die Kosten für Abfahren und Deponieren des Aushubs etwa 30 – 50 % der gesamten Kosten für die Erdarbeiten ausmachen.
Schritt 4: Die Verfüllarbeiten
Erst wenn der Keller errichtet oder die notwendige Bodenplatte gegossen ist, erfolgt der letzte Schritt der Erdarbeiten: Die Verfüllarbeiten. Hier kommt es besonders auf das Material an. Denn überall dort, wo Sie später Zufahrten, Wege oder einen Stellplatz für Ihr Auto haben möchten, muss ein Material verwendet werden, das witterungsbedingten Setzungsprozessen widersteht.
Wenn Sie ohne Keller bauen, sind die Erdarbeiten selbstverständlich weniger ausgeprägt und in der Regel auch günstiger – vorausgesetzt, der Boden auf Ihrem Grundstück ist tragfähig. Darüber gibt Ihr geologisches Gutachten Auskunft. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Boden ausgetauscht werden. Das ist normalerweise kein Problem, aber mit erheblichem Mehrkosten verbunden. Ihr Erdbauunternehmen wird Sie genau darüber informieren, was in diesem Fall zu tun ist und wie sich die Maßnahmen auf Ihre Baunebenkosten auswirken.
Die 3 wichtigsten Punkte für die Kostenschätzung vom Erdaushub beim Hausbau
Da die Kosten regional stark schwanken, ist es ratsam, für eine grobe Kostenermittlung folgende 3 Kostenpunkte bei einem, nahe dem Bauort gelegenen, Erdbauunternehmen anzufragen:
- Abtragen von Mutterboden
- Aushub der Baugrube
- Abfahrt und Deponierung von Erdaushub