Ein Bauvorhaben ist eine komplexe Angelegenheit. Man kann sich von Experten beraten lassen, planen und recherchieren – sobald es ans Eingemachte geht, passieren trotzdem Fehler. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge, denn die meisten Stolpersteine lassen sich ganz leicht aus dem Weg schaffen. Dennoch gibt es Fehler beim Hausbau, die später echte Probleme bereiten können. In diesem Blogbeitrag finden Sie die 10 größten Fehler sowie Tipps, wie Sie diese vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Keine genaue Vorstellung vom Haus haben
- 2. Ein ungeeignetes Grundstück kaufen
- 3. Für die Gegenwart bauen statt für die Zukunft
- 4. Die eigenen handwerklichen Fähigkeiten überschätzen
- 5. Schwarzarbeit vergeben
- 6. Leistungen zu früh bezahlen
- 7. Die Bauabnahme allein durchführen
- 8. Papiere nicht überprüfen
- 9. Unterlagen zu früh entsorgen
- 10. Durch Stress beim Bau den Haussegen gefährden
1. Keine genaue Vorstellung vom Haus haben
Ein häufiger Fehler, den Baufamilien begehen ist, sich begeistert in ein Bauvorhaben zu stürzen, ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, wie ihr Eigenheim überhaupt aussehen soll. Das kann schnell dazu führen, dass später deutlich zu viel oder zu wenig Wohnfläche zur Verfügung steht. Definieren Sie deshalb klar Ihre Wünsche und Ansprüche und planen Sie so lange für sich selbst, bis Sie sicher sind, was Sie von Ihrem Haus erwarten.
Folgende Fragen helfen bei der Planung:
- Wieviel Wohnraum wünschen Sie sich?
- Brauchen Sie zusätzlichen Stauraum?
- Erfüllen die geplanten Zimmer alle Ihre Bedürfnisse?
- Ist die Familienplanung abgeschlossen oder wird später mehr Raum benötigt?
- Bietet das Grundstück ausreichend Platz für einen Garten?
- Wieviel Raum erlaubt Ihr Budget?
Rötzer-Tipp: Entwerfen Sie vorab den Haus-Grundriss. Mithilfe einer Zeichnung können Sie die Raumeinteilungen vornehmen und sich ein besseres Bild von Ihrem Wunschhaus machen. In Gesprächen mit professionellen Planern kann dies von großem Vorteil sein. Wenn Sie mit Rötzer bauen, stehen wir Ihnen bei der Grundriss-Planung selbstverständlich beratend zur Seite.
2. Ein ungeeignetes Grundstück kaufen
Hin und wieder kommt es vor, dass ein Grundstück zum echten Schnäppchenpreis erhältlich ist. Hier gilt jedoch Vorsicht. Denn oft sind derartige Grundstücke mit versteckten Kosten verbunden. Überzeugen Sie sich vor dem Kauf daher stets von der Beschaffenheit der potenziellen Baufläche.
Diese Aspekte helfen Ihnen bei der Einschätzung:
- Anbindung des Grundstücks: Besitzt das Grundstück eine gute Infrastruktur? Eine ungünstige Lage kann teure Anfahrtskosten mit sich bringen.
- Hanglage: Befindet sich das Grundstück auf einem Hang, ist der Hausbau mit kostspieligen Erdarbeiten verbunden.
- Bodenbeschaffenheit: Eignet sich der Boden überhaupt als Baufläche? Schlechte Verhältnisse wie sumpfartige Böden bereiten schnell Schwierigkeiten. Eine Baugrunduntersuchung zur Bewertung ist daher ratsam.
- Altlasten: Alte und baufällige Gebäude auf dem Grundstück erfordern Abrissarbeiten vor dem eigentlichen Neubau. Auch diese sind mit zusätzlichen Kosten verbunden.
3. Für die Gegenwart bauen statt für die Zukunft
Die meisten Menschen bauen ein Haus, um den Rest ihres Lebens darin zu verbringen. Ein großer Fehler ist es daher, bei der Planung ausschließlich vom aktuellen Ist-Zustand auszugehen. Berücksichtigen Sie unbedingt Ihre zukünftigen Bedürfnisse. Das kann ein Kinderwunsch sein, welcher die Notwendigkeit zusätzlicher Zimmer nach sich zieht, eine geplante Selbstständigkeit, die Arbeitsräume erfordert oder ein ausgebauter Dachstuhl, in welchem eine weitere Wohnung entstehen soll. Grundsätzlich gilt: Planen Sie nicht bescheiden, bloß um das Budget möglichst klein zu halten, sondern investieren Sie in das Haus, das Ihnen auch in zehn oder zwanzig Jahren noch alles bietet, was Sie brauchen.
4. Die eigenen handwerklichen Fähigkeiten überschätzen
Jeder Bauherr besitzt die Möglichkeiten, sich eigenhändig am Hausbau zu beteiligen, indem er sogenannte Eigenleistungen erbringt. Das kann Kosten sparen, denn die Eigenleistung wird von Banken als Eigenkapital kalkuliert – die Beteiligung kann dabei mit bis zu 15 % der Bausumme verrechnet werden. Ratsam ist das jedoch nur, wenn Bauherren das entsprechende handwerkliche Können auch wirklich aufweisen. Bei Unsicherheiten oder unausgeprägten Fähigkeiten ist von der Eigenarbeit abzuraten. Müssen durch Laien entstandene Baufehler ausgebessert werden, verlängert dies die Bauzeit und kostet zusätzliches Geld.
5. Schwarzarbeit vergeben
Auch wenn die geringeren Kosten und die unkomplizierte Abwicklung locken – wer Schwarzarbeit vergibt, handelt nicht nur illegal, sondern verwirkt auch sein Recht auf eine Gewährleistung. Das kann später zu jeder Menge Ärger führen. Sollten Baumängel auftreten, gibt es nämlich keinerlei Garantie dafür, dass die Fehler behoben werden. Stattdessen müssen Sie sich an Experten wenden, um die Mängel auszugleichen – Hallo, Extrakosten und zusätzliche Bauzeit. Überlassen Sie Ihre Bauarbeiten besser gleich den Profis, so können Sie auch sichergehen, dass alle Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden.
6. Leistungen zu früh bezahlen
Achtung vor Bauunternehmen, die Leistungen in Rechnung stellen, welche noch nicht vollständig erbracht wurden. Als Baufamilie wünscht man sich einen schnellen und reibungslosen Ablauf, was dazu beflügelt, Rechnungen zu begleichen, um weiteren Bauarbeiten die Tore zu öffnen. Doch Vorsicht: Zahlen Sie erst, wenn Ihr neues Eigenheim fertiggestellt und die Bauabnahme erfolgt ist. Anderenfalls könnten Sie auf unfertigen Bauarbeiten sitzen bleiben.
7. Die Bauabnahme allein durchführen
Ist das Haus erst einmal fertiggestellt, erfolgt der Schlusspunkt des Bauvorhabens: die Bauabnahme. Dabei wird geprüft, ob das Gebäude der erteilten Baugenehmigung entspricht. Zudem wird das Haus auf Mängel begutachtet, ehe es offiziell in den Besitz der Baufamilie übergeht. Häufig möchte der Bauherr die Bauabnahme miterleben, sie vollkommen allein durchzuführen ist allerdings ein großer Fehler. Denn spezifische Aspekte der Bauarbeit können von Laien nicht fachgerecht beurteilt werden, wodurch Mängel schnell übersehen werden. Ziehen sie also unbedingt einen Bausachverständigen zu Rate, der weiß, worauf zu achten ist. Nur so entsteht ein vollständiges Abnahmeprotokoll, das Ihnen ein qualitativ hochwertiges Gebäude gewährleistet.
8. Papiere nicht überprüfen
Ob nun Bauvertrag zu Beginn oder die Rechnung am Ende des Bauprozesses – prüfen Sie unbedingt Ihre Papiere. Ist die Unterschrift erst einmal gesetzt und Ihnen fällt zu einem späteren Zeitpunkt eine Unstimmigkeit auf, wird es schwer, nachträgliche Änderungen durchzusetzen. Nehmen Sie sich daher lieber die Zeit und sehen Sie Ihre Dokumente in Ruhe durch. Scheuen Sie sich auch nicht vor Fragen. Ein aufrichtiger Baupartner wird Sie Ihnen mit Sicherheit gerne beantworten.
Rötzer-Tipp: Was Sie beim Abschluss eines Bauvertrags berücksichtigen sollten, haben wir in unserem Beitrag „Bauvertrag: Darauf sollten Baufamilien achten“ für Sie zusammengefasst.
9. Unterlagen zu früh entsorgen
Fehlende Belege sind in jeder Hinsicht eine ärgerliche Angelegenheit. Geht es nämlich darum, Baumängel nachweisen, Kosten nachzuvollziehen oder Handwerksarbeiten von der Steuer abzusetzen, brauchen Sie die dazugehörige Rechnung. Heben Sie sämtliche Dokumente also mindestens so lange auf, bis sie offiziell abgelaufen sind. Beispielsweise beträgt die aktuelle Gewährleistungsfrist beim Neubau 5 Jahre. Während dieser Zeit können Sie Baumängel mithilfe der Bauunterlagen gültig nachweisen.
Rötzer-Tipp: Ein eigener Ordner für sämtliche Dokumente rund um Ihren Hausbau macht Ihnen die Verwaltung leichter. Auch Fotos und Notizen können helfen Details später nachzuvollziehen.
10. Durch Stress beim Bau den Haussegen gefährden
Der Hausbau kostet Zeit, Geld und oftmals auch reichlich Nerven. Ein schwerwiegender Fehler den Bauherren machen können, ist es, den daraus entstehenden Stress auf ihr Sozialleben zu übertragen. Streit in der Beziehung oder der Familie kann durchaus vorkommen. Jedoch sollten Sie stets im Hinterkopf behalten, dass es sich beim Hausbau um eine Ausnahmesituation handelt und Ruhe sowie Gelassenheit zurück in den Alltag kehren, sobald der Einzug geschafft ist. Bis dahin steht Kommunikation an erster Stelle. Klärende Gespräche vermeiden, dass sich Frust anstaut und der Haussegen kippt. Nehmen Sie sich Zeit für sich und Ihre Lieben und machen Sie zwischendurch den Kopf frei von Bauangelegenheiten, um sich Ihrer Beziehung zu widmen. Schließlich ist ein schönes Eigenheim nichts ohne die Menschen, die es bewohnen.
Mit diesen 10 Tipps können Sie Fehler beim Hausbau vermeiden und glücklich in Ihr neues Eigenheim einziehen – so wie viele unserer Rötzer-Baufamilien es bereits getan haben. Lesen Sie auf unserer Website Bauberichte zum Bau mit Rötzer Ziegel-Element-Haus oder stöbern Sie zur Inspiration durch unsere Rötzer-Referenzhaus-Galerie.