Schon im Mittelalter prangten an Schlössern und Burgen Erker. Bis heute hat sich diese Bauweise der Fassade – wenn auch aus anderen Gründen – gehalten. Alles über den Erker, seine Vor- und Nachteile und die Arten von Erkern lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Erker eigentlich?
Ein Haus mit einem Erker ist ein echter Blickfang. Doch was genau wird alles als Erker bezeichnet? Der Begriff selbst umfasst auch einige Sonderformen, aber in seiner Grundform ist der Erker:
Ein aus der Gebäudefassade vorstehender, geschlossener und befensterter Ausbau eines Raumes. Er kann sich über ein oder mehrere Stockwerke erstrecken und ruht auf vorstehenden Trägern, hat daher also keinen Bodenkontakt.
Fasst man den Begriff „Erker“ etwas weiter, sind auch einige Abwandlungen desselben mit inbegriffen, wie die Auslucht oder die Gaube. Die Auslucht beginnt ebenerdig, hat also Bodenkontakt und wird deshalb auch als Standerker bezeichnet. Befindet sich die Ausbuchtung ausschließlich im Dach, spricht man von einer Gaube.
Da ein Balkon ebenfalls überdacht und verglast sein kann, sind die Übergänge von einem Haus mit Erker zu einem Haus mit Balkon fließend.
Haus mit Erker? Vor- und Nachteile
Wie bei allen Entscheidungen im Hausbau hat das Haus mit Erker Vor- aber auch Nachteile. Wir haben diese hier für Sie zusammengefasst:
Vorteile eines Hauses mit Erker
Mehr Licht! Zeigt ein Erker nach Norden, kann durch die Seitenwände nach Ost und West zusätzliches Licht einströmen. Wird ein Erker über Eck gebaut, ist der Lichteinfall sogar von vier Seiten möglich.
Mehr Individualität! Erker werten die Fassade auf und sind eine der beliebtesten Möglichkeiten, ein Haus zu individualisieren. Die Platzierung eines Erkers kann ein Fertighaus von ähnlichen Häusern abheben und einen Blickfang schaffen.
Mehr Platz! Erker kreieren zusätzliche Wohnfläche. Dieser Vorteil macht sich vor allem bei schmaleren Grundstücken bemerkbar. Denn Häuser müssen einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück einhalten – doch Erker sind davon ausgenommen. Bis zu 1,5 Meter darf der Erker dabei problemlos aus der Fassade herausragen. Das gilt allerdings nur, wenn der Erker dabei insgesamt nicht mehr als ein Drittel der Breite der jeweiligen Außenwand in Anspruch nimmt und mindestens zwei Meter von der gegenüberliegenden Nachbargrenze entfernt bleibt.
Mehr Struktur! Wie im vorherigen Punkt schon erwähnt, hat ein Haus mit Erker zusätzlichen Raum in Form größerer oder kleinerer Nischen. Diese können beispielsweise als Leseecke oder Essplatz dienen und strukturieren damit große Räume.
Nachteile eines Hauses mit Erker
Höhere Kosten! Ein Haus mit Erker bedeutet für die Baufirma mehr Aufwand. Dementsprechend fallen Extra-Kosten an. Diese variieren je nach Bauweise, Größe und eingesetzten Elemente des Erkers.
Ein nachträglich angebauter Erker ist übrigens noch teurer. Deshalb ist es sinnvoll sich schon vor dem Hausbau für oder gegen ihn zu entscheiden. Grund für die hohen Kosten sind die nachträglichen Baumaßnahmen, die getroffen werden müssen, wie beispielsweise die bestehende Fassade aufbrechen oder den bestehenden Fußboden erweitern.
Höherer Energieverlust! Je mehr die äußere Form eines Hauses von einer rechteckigen Grundform abweicht, desto mehr Stellen für potenziellen Wärmeverlust entstehen. Bei einem Haus mit Erker taucht genau dieses Problem auf. Somit muss unbedingt auf eine besonders sorgfältige Dämmung und gute Fenster geachtet werden, sonst entstehen schnell höhere Heizkosten.
Zusammenfassung:
Vorteile
- Licht
- Individualität
- Wohnfläche
- Raumstruktur
Nachteile
- Zusätzliche Kosten
- Energieverlust bei schlechter Verarbeitung
Arten von Erkern
Ein Erker ist nicht gleich ein Erker. Es lassen sich einige verschieden Arten von Erkern charakterisieren. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die geometrische Form. Hier sind zu nennen:
- Trapezerker
- Runderker
- Rechteckerker
Zusätzlich gibt es noch einige Erker, die sich durch andere Eigenschaften auszeichnen:
- Eckerker:
Dieser ist an der Ecke eines Gebäudes platziert. Dadurch fällt das Licht aus vier Richtungen in den Raum. (siehe Vorteile)
- Fenstererker:
Diese Form des Erkers ragt ohne Brüstung ab Fensterhöhe aus der Fassade und ist rundum befenstert. - Wintergarten: Eine weitere Sonderform des Erkers ist der verglaste Wintergarten. Je nach Sonneneinstrahlung kann es darin schnell sehr warm werden, deshalb sollte unbedingt an eine Möglichkeit zur Abschattung gedacht werden.
Fazit – dem Haus mit Erker steht mit dem richtigen Partner nichts im Wege
Die Nachteile eines Hauses mit Erker können mit der richtigen Planung und Umsetzung stark minimiert werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihr Haus genau nach Ihren Vorstellungen zu gestalten – egal, ob Sie sich für ein Haus mit Erker oder ohne entscheiden. In unserem modernen Bemusterungszentrum führen wir Sie strukturiert durch unsere große Ausstellung und statten Ihr Traumhaus nach und nach mit allen notwendigen Elementen aus. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie wir arbeiten und lernen Sie uns kennen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!