Lesezeit


Hausbau mit oder ohne Keller: Diese Vor- und Nachteile bringt der Kellerbau mit sich

Bevor der Bau des Traumhauses beginnen kann, müssen Bauherren viele Entscheidungen treffen. Neben dem Stil der neuen Behausung und der Entscheidung für ein Flach- oder doch lieber ein klassisches Satteldach lautet eine zentrale Frage: Hausbau mit oder ohne Keller ? Inzwischen entscheidet sich in Deutschland fast jeder vierte Bauherr – meist aus Kostengründen – gegen einen Keller. Doch ob das langfristig die richtige Entscheidung ist, darüber sind sich Experten und Häuslebauer uneinig. Fest steht: Wer sich erst einmal gegen den Kellerbau entschieden hat, kann diesen Schritt nicht mehr rückgängig machen. Wägen Sie deshalb gut ab und wählen Sie mit bedacht.

Hausbau mit oder ohne Keller: Wägen Sie Ihre Ansprüche ab

Für viele Menschen gehört der Keller immer noch zum Haus, wie der Motor zum Auto. Doch in den letzten Wenn es darum geht, ob man ein Haus mit oder ohne Keller bauen möchte, ist es klug, den Kostenfaktor erst einmal auszuklammern und die Ansprüche an das eigene Haus zu beleuchten. Wieviel Stauraum brauchen Sie wirklich? Sind Sie auf Barrierefreiheit angewiesen? Ist die Wertsteigerung aufgrund des Kellers relevant für Sie? Lohnt es sich ausgehend von diesen Faktoren, einen Keller anzulegen, oder ist eine Bodenplatte sogar sinnvoller? Sowohl für die Pro- als auch für die Kontra-Position lassen sich schlüssige Argumente finden. Wägen Sie also gut ab. Die folgenden Vorteile und Nachteile eines Hausbaus mit Keller könnten Ihnen bei der Entscheidung helfen.

Hausbau mit oder ohne Keller – Kellerbau, Ansicht von oben.

Hausbau ohne Keller: Der Kellerbau ist teuer, aufwändig und nicht mehr zeitgemäß

Für viele Menschen gehört der Keller immer noch zum Haus, wie der Motor zum Auto. Die Frage nach dem Hausbau mit oder ohne Keller beantwortet sich da ganz von selbst. In den letzten Jahrzehnten entscheiden sich jedoch immer mehr Eigenheimbesitzer gegen den Bau einer unterkellerten Immobilie.

Die Kosten

Gegen den Hausbau mit Keller sprechen vor allem die Kosten, die dieser mit sich bringt. Bauherren müssen im Schnitt mit knapp 300 Euro pro Quadratmeter mehr rechnen, wenn sie sich für ein Untergeschoss entscheiden. Dazu kommen zusätzlich die Kosten für den Aushub des Bodens, die je nach Untergrund stark variieren können. Wer baut, der muss grundsätzlich vor Baubeginn prüfen lassen, ob das neue Traumhaus auch auf einem sicheren Grund steht. Gestein oder übermäßig sandiger Boden verteuern einen möglichen Kellerbau genauso wie ein sehr niedriger Grundwasserspiegel.

Der Stauraum

Für viele Kellerfans ist das Argument Stauraum das zentrale Entscheidungskriterium. Doch diese Überlegung wird durch neue Technik fast schon unwichtig. Wer sein Haus mit moderner Wärmetechnik ausstattet, der bringt die kleine, moderne Heizungsanlage auch ganz leicht in einem Abstellraum unter. Darüber hinaus kann der Stauraum, der sonst im Keller zu finden ist, auch auf den Dachboden verlagert werden. Dieser ist oftmals klimatisch wesentlich besser geeignet, um die Habseligkeiten sicher vor Nässe und Kälte zu schützen. Wer noch einen Platz für seine nur im Sommer gebrauchten Gartengeräte sucht, für den ist vielleicht ein separates Gartenhaus die ideale Lösung. Dies muss dann selbstverständlich bei der Planung des Gartens bedacht werden.

Die Barrierefreiheit

Ein durchaus interessantes Argument ist das Thema Barrierefreiheit, das gerade durch die immer älter werdende Gesellschaft zunehmend an Relevanz gewinnt. So kann es auch eine ganz bewusste Entscheidung sein, auf den Keller zu verzichten. Ideal eignet sich dieses Konzept natürlich für Bungalows oder kleinere, einstöckige Objekte. Wer für die eigene Zukunft baut und auch im hohen Alter die eigenen vier Wände nicht verlassen möchte, für den kann der Hausbau ohne Keller sinnvoll sein

Die KfW-Effizienz

Die Entscheidung für eine Bodenplatte kann aber auch aus Gründen der Energieeffizienz fallen. Wer sein neues Eigenheim mit Hilfe eines KfW-Förderkredits baut, der muss bei der energetischen Konzeption des neuen Hauses einiges beachten. Für manche Bauherren ist es daher sogar besser, die Pläne für den Keller sofort zu streichen. Denn aufwändige Dämmarbeiten können mit einer Bodenplatte vermieden werden, ohne auf energetische Vorteile zu verzichten. So erreichen Bauherren im Vergleich zu einer Unterkellerung bessere Ergebnisse mit weniger Geldeinsatz.

Hausbau mit Keller: Ein Haus mit Keller ist wertstabil, zukunftsorientiert und bietet jede Menge Platz

Ein Keller im Eigenheim verspricht viel Platz und bietet Bauherren auch später noch diverse Nutzungs-Optionen. Egal ob als Fitnessraum, Büro, als Platz für eine Sauna oder den Hobbyraum, die Mehrkosten für einen Keller können gut investiert sein.

Die Wertstabilität

Wer sich gegen ein Untergeschoss entscheidet, bereut dies eventuell, wenn die Immobilie veräußert werden soll. Denn ein Massivaus mit Keller ist bei potenziellen Hauskäufern immer noch begehrter als eine kellerfreie Variante – dies bestätigen Makler und Architekten unisono. Wer sich heute für einen Keller entscheidet, der baut sein Haus auf zukunftssichere Säulen, denn mit einem Keller erhalten Bauherren sehr viel mehr Nutzungsmöglichkeiten. Dies macht sich bei einem Wiederverkauf des Hauses durchaus im Geldbeutel bemerkbar.

Die Flächennutzung

Auch wenn der Verzicht auf den Keller für viele Häuslebauer auf den ersten Blick attraktiv scheint, ist ein Untergeschoss doch gerade in teuren Ballungsräumen bares Geld wert. Dort, wo der Quadratmeterpreis für das Grundstück besonders hoch oder aber größere Grundstücke rar sind, kann sich die Planung eines Kellers lohnen. So erhalten Eigentümer nicht nur mehr Wohnfläche, sondern können gut geplant mit einem voll ausgebauten Keller auch mehr Wohnraum auf einer kleineren Grundfläche schaffen. Das spart Geld beim Grundstückskauf und ermöglicht mehr Freiraum bei der Gestaltung eines kleineren Grundstücks.

Die Kosten

Ein Keller ist teuer – aber stimmt das wirklich? Wer nicht nur mit dem Rotstift Posten streicht, sondern Kosten und Nutzen gegeneinander aufwiegt, der kommt schnell zu dem Schluss, dass sich die Investition in einen Keller rechnet. Denn wer sich auf die Frage Hausbau mit oder ohne Keller für das Untergeschoss entscheidet, erhält dafür fast doppelt so viel an Nutzfläche.

Der Untergrund

Oft lesen Bauherren von hohen Kosten, wenn sich der Untergrund des gerade erworbenen Grundstückes im Baugrundgutachten als schwieriger Boden herausstellt. Die Tendenz zur vermeintlich günstigeren Bodenplatte ist aber nicht immer die beste Wahl, glaubt man dem Verband Privater Bauherren. Denn viele Gemeinden vergeben inzwischen Grundstücke, bei denen auch mit einer Bodenplatte die oberste Bodenschicht getauscht werden muss. „Hier kann es durchaus ratsam sein sich beide Varianten einmal durchkalkulieren zu lassen. Wenn ein Bodentausch vorgenommen werden muss, kann es sich lohnen auch gleich tiefer zu graben und einen Keller zu bauen,“ rät Eva Reinhold-Postina.

Hausbau mit oder ohne Keller – Ein Mann dichtet die Außenwände eines Kellers ab.

Fazit: Hausbau mit oder ohne Keller – Der Nutzenpunkt entscheidet

Ob der Hausbau mit oder ohne Keller realisiert wird, hängt in erster Linie vom persönlichen Geschmack ab und ist natürlich auch stets eine Frage des Budgets. Jedoch sollten Sie grundsätzlich immer abwägen, ob Sie das Untergeschoss auch wirklich nutzen – beispielsweise in Form eines regelmäßig belegten Wohnkellers, eines vielgenutzten Fitnessstudios oder zusätzlicher Stau- und Haushaltsräumen. Wer sich diese Optionen offenlassen möchte, der sollte im Hinblick auf den Kellerbau nicht nur aus Kostengründen den Rotstift ansetzen, sondern langfristig kalkulieren, ob sich die Mehrausgaben in den nächsten Jahrzehnten rechnen.

Rötzer Experten-Tipp: Entscheiden Sie gemeinsam mit Architekten und Baupartnern ob sich die Investition in einen Keller lohnt. Auch wenn man nicht alle Eventualitäten im Leben planen kann, ist ein bisschen mehr Platz in den eigenen vier Wänden wohl niemals nachteilig.

Zum Weiterlesen:

Sie haben bereits ein Haus mit Keller und möchten diesen effizienter nutzen? In unserem Blogbeitrag „Keller ausbauen: So können Sie ungenutzte Kellerräume zweckhaft gestalten“ finden Sie Anregungen dazu.

Ein Keller ist für Sie ein Muss, aber die Bodenqualität ist nicht optimal. Dann könnte ein Stahlbetonkeller die Lösung sein. Erfahren Sie alles Wissenswerte rund um diesen Keller-Typ in unserem Beitrag „WU-Betonkeller: Bauweise für schwierige Bodenverhältnisse“.

Homey
SPRICH
MIT MIR,
ICH BAU
MIT DIR!