Als Baufamilie gilt es, noch vor Beginn der Bauplanung eine Menge wichtiger Entscheidungen zu treffen. Darunter die, welchen Haustyp Sie bauen lassen möchten. Dabei sollten Sie genauestens Ihre Ansprüche an Ihr Eigenheim analysieren, denn alle Haustypen gestalten sich nicht nur hinsichtlich ihrer Form sehr unterschiedlich. Sie bringen auch verschieden große Wohnflächen mit sich, unterscheiden sich in ihren Gestaltungsmöglichkeiten und im Grad der Barrierefreiheit. Im Folgenden gegeben wir Ihnen einen Überblick über die gängigen Haustypen und ihre Vorteile.
Inhaltsverzeichnis
Nach diesen Kriterien sollten Sie aus den Haustypen wählen
Bevor Sie sich die unterschiedlichen Haustypen genauer ansehen, sollten Sie Ihre Erwartungen an das Eigenheim festlegen. Welche Bedürfnisse muss es decken? Planen Sie dabei nicht nur Ihre aktuelle Situation, sondern auch die Zukunft mit ein. Faktoren wie Kinder, Eltern oder Personen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, verändern die Ansprüche an das Haus, ebenso wie der zusätzliche Platzbedarf, wenn Sie daheim arbeiten und Büroräume oder zusätzlichen Lagerraum benötigen.
Berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
- Barrierefreiheit, auch im Hinblick auf die Zukunft
- Wohnfläche und Anzahl der Räume, bezogen auf Hobbys, Arbeit und Familienplanung
- Flexibilität im Falle von Anbau- oder Ausbau-Wünschen
- Lagerräume wie Keller oder Dachboden
- Wunsch nach einem Garten
- Privatsphäre und Abstand zu den Nachbarn
- Gestaltungswünsche im Innen- und Außenbereich
Die verschiedenen Haustypen
Einfamilienhaus
Im deutschsprachigen Raum ist das klassische Einfamilienhaus (EFH) nach wie vor der Favorit unter den Haustypen. Das ist nicht verwunderlich, denn ein solches Haus zeichnet sich nicht nur durch den Platz aus, den es bietet, sondern auch durch die Privatsphäre für die Familie oder die Wohngemeinschaft. Einfamilienhäuser sind freistehend und oft von einem Garten umgeben. Dieser ermöglicht den ungestörten Aufenthalt im Freien und Kindern können in direkter Nähe des Hauses spielen. Das Hausinnere punktet derweil mit einer vergleichsweisen großen Wohnfläche sowie der Möglichkeit, das Dachgeschoss auszubauen. Insofern das Grundstück ausreichend Freifläche bietet, kann das Haus auch durch einen Anbau erweitert werden. Die flexible Nutzungsweise macht das massive Einfamilienhaus zu einer hervorragenden Investition für die Zukunft.
Mehrfamilienhaus
Ein Mehrfamilienhaus fasst, wie der Name bereits verrät, mehrere getrennte Wohneinheiten unter einem Dach zusammen, üblicher Weise in Form übereinander angelegter Wohnungen. Während die meisten Haustypen ausschließlich in dezentralen Baugebieten errichtet werden können, wird der Bau eines Mehrfamilienhauses auch in der Stadt genehmigt. Dort sind Wohnungen bekanntlich heiß begehrt. Vermieter können folglich mit einer regelmäßigen Mietauslastung ihres Mehrfamilienhauses rechnen, das somit nicht nur eine solide Kapitalanlage, sondern auch eine rentable Altersvorsorge darstellt. Wer in einer Wohnung des eigenen Mehrfamilienhauses lebt, genießt zudem einen weiteren Vorteil: Hausbesitzer oder Teilhaber des Wohngebäudes besitzen nämlich das Recht, über die Hausregeln mitzubestimmen.
Doppelhaus
In einer Doppelhaushälfte lebt man Wand an Wand mit den Nachbarn. Aber keine Bange: die geteilte Wand des Hauses ist üblicher Weise schallisoliert, so dass man trotz der Nähe zueinander seine Ruhe genießt. Im Freien lässt sich die Privatsphäre mittels einer Hecke oder eines Sichtschutzes sichern. Bauherren, die nach einer Möglichkeit für eine Wohngemeinschaft mit unabhängigen Wohnparteien suchen, sind mit einem Doppelhaus bestens bedient. Wer gemeinsam mit Familienangehörigen oder Freunden ein Doppelhaus bauen will, kann obendrein mit geteilten Kosten rechnen: vom Grundstückspreis über die Baukosten, bis hin zu den Instandhaltungskosten. Aber auch Baufamilien, die allein ein Doppelhaus planen, ziehen einen Mehrwert aus der zweiten Hälfte, denn diese lässt sich wunderbar vermieten.
Bungalow
Der Bungalow zählt zu den freistehenden Haustypen und bietet dementsprechend viel Platz, Privatsphäre sowie Freiraum für einen hauseigenen Garten. Im Bungalow lebt man ebenerdig, was nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung oder für diejenigen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, von Vorteil ist. Die Barrierefreiheit zahlt sich auch im Alter aus, denn ohne das mühselige Treppensteigen sind alle Bereiche des Hauses bequem zugängig. Das bringt obendrein einen klaren Sicherheitsfaktor mit sich, von dem auch Familien mit Kleinkindern profitieren. Ein Haus ohne Treppen bedeutet ein gemindertes Unfallrisiko. Wie groß die Wohnfläche des Bungalows ausfällt, hängt von Ihren Wünschen und finanziellen Mitteln ab – sowie der Größe Ihres Baugrundstücks. Die meisten Bungalows werden mit einem Flachdach gedeckt, was einen Dachboden als Stauraum ausschließt. Dafür ist die Unterlegung des Gebäudes mit einem Keller möglich.
Stadtvilla
Wenn Sie gerne luxuriös leben und eine Vorliebe für hohe und großflächige Wohnräume besitzen, ist die Stadtvilla der richtige Haustyp für Sie. Dort stehen Ihnen zwei Vollgeschosse zur Verfügung, dank denen sich Familie, Arbeit und Freizeitgestaltung großzügig vereinen lassen. Ähnlich wie im Einfamilienhaus können die Gebäudeform sowie die Inneneinrichtung der Stadtvilla individuell geplant werden. Aufgrund der Raumhöhe müssen Sie dabei keine Dachschrägen berücksichtigen. Architektur und Design stehen bei der Stadtvilla klar im Vordergrund. Oft fällt diese Gebäudeart äußerst modern und geradlinig aus, sie kann auf Wunsch aber auch mit kleinen ‚Schnörkeln‘ und gestalterischen Extras versehen werden.
Egal, für welchen Haustyp Sie sich letztendlich entscheiden, einen Grundriss braucht es immer. Tipps, worauf Sie bei der Entscheidung achten müssen, finden Sie in unserem Blogbeitrag „Haus-Grundriss planen: mit diesen Tipps klappt die Planung!“.