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Bodenbelag Nutzungsklassen: Das gibt es bei der Wahl des Fußbodens zu beachten

Die Auswahl der passenden Bodenbeläge ist ein wichtiger Planungsschritt im Zuge des Hausbaus. Immerhin trägt der Fußboden entscheidend zur Wohnlichkeit des Raumes bei. Neben ästhetischen Gesichtspunkten sollte er aber auch praktischen Faktoren gerecht werden. So muss der Bodenbelag im Wohnzimmer andere Anforderungen erfüllen als der im Badezimmer. Hierbei spielen die sogenannten Nutzungs- und Abriebklassen eine große Rolle – vor allem um vorzeitigen Verschleiß zu verhindern. Doch als Laie weiß man häufig nicht, was die verschiedenen Kennzahlen aussagen. Wir bringen Licht ins Dunkle und haben einen umfassenden Überblick über alle relevanten Nutzungsklassen und Abriebgruppenzusammengestellt.

Nutzungsklassen von Fußböden

Wer mitten im Hausbau steckt oder sein Eigenheim renovieren möchte, muss sich früher oder später auch mit der Frage nach dem geeigneten Fußboden auseinandersetzen. Hier sollten Sie zunächst die technischen Qualitätsmerkmale kennen. Das sind für Laminat sowie elastische und textile Bodenbeläge die sogenannten Nutzungsklassen. Diese kennzeichnen, für welche Art von Belastungsintensität der Fußboden geeignet ist. Außerdem geben sie Aufschluss darüber, für welche Räumlichkeiten die jeweiligen Bodenbeläge eingesetzt werden sollten. Die Regelungen zu den Nutzungsklassen ist in der Norm DIN EN ISO 10874 festgelegt. Hier gilt grundsätzlich:

  • Die Klassen 21, 22 und 23 kennzeichnen geeignete Fußböden für die private Nutzung
  • Fußböden für die gewerbliche Nutzung werden mit den Klassen 31, 32, 33 und 34 gekennzeichnet
  • Die Klassifizierung 41, 42, 43 und 44 ist für Fußböden für die industrielle Nutzung vorgesehen

Die zweiten Ziffern von 1 bis 4 geben jeweils die verschiedenen Belastbarkeitsstufen an. Hieraus ergibt sich folgende Aufteilung:

  • 21, 31, 41 kennzeichnen eine mäßige Nutzung
  • 22, 32, 42 kennzeichnen eine mittlere Nutzung
  • 23, 33, 43 kennzeichnen eine starke Nutzung
  • 24, 34, 44 kennzeichnen eine sehr starke Nutzung

Nutzungsklassen – private Nutzung (Wohnen)

Die Nutzungsklassen im Privatbereich können Sie wie folgt interpretieren:

  • Nutzungsklasse 21 – geeignet für Schlaf- oder Gästezimmer
  • Eignung der Nutzungsklasse 22 – für Wohn- oder Esszimmer
  • Nutzungsklasse 23 – geeignet für Flur, Treppenhaus, Kinderzimmer oder Küche

Nutzungsklassen – gewerbliche Nutzung (Arbeiten)

Im gewerblichen Bereich können Sie sich an folgenden Empfehlungen orientieren:

  • Die Nutzungsklasse 31 ist besonders geeignet für Büros
  • Fußböden der Nutzungsklasse 32 empfehlen sich für Einzelbüros, Wirtschaftsräume
  • Bodenbeläge der Nutzungsklasse 33 werden z. B. im Hotelbereich eingesetzt
  • Die Nutzungsklasse 34 findet sich z. B. in Flughäfen oder Kaufhäusern

Abriebklassen bei Laminatboden

Neben den Nutzungsklassen sind bei Laminatböden die Abriebklassen nicht zu vernachlässigen. Diese geben wiederum die Verschleißfestigkeit des Bodens an.

Abriebklassen bei Laminatböden – Privatnutzung

Ähnlich wie bei den Nutzungsklassen unterscheidet man auch hier zwischen privater und gewerblicher Nutzung. Demnach sind für die Privatnutzung folgende Abriebklassen geeignet:

  • AC1 – Schlafzimmer
  • AC2 – Eszimmer
  • AC3 – Wohnzimmer, Flur, Wintergarten

Abriebklassen bei Laminatboden – gewerbliche Nutzung

Im Gewerbebereich empfehlen sich folgende Abriebklassen:

  • AC4 – Büros, Boutiquen, aber auch privater Wohnbereich
  • AC5 – stark frequentierte Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants
  • AC6 – Flughafen, Gemeinden

Abriebgruppen bei Fliesenbelägen

Was die Nutzungsklassen für den Laminat darstellen, sind die Abriebgruppen bei den Fliesenbelägen. Hierbei gibt die Klassifizierung vor allem an, wie schnell die Oberfläche einer Fliese verschleist. Das wiederum hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielt die Art der Fliese eine wichtige Rolle. Unglasierte Fliesen weisen praktisch keine Anwendungseinschränkungen auf. Glasierte Fliesen sind dagegen viel empfindlicher. Zum anderen kommt es auf die jeweilige Räumlichkeit an. Demnach ergeben sich fünf Abriebklassen:

Abriebgruppe 1 – am wenigsten belastbar

Die Oberfläche von Fliesen der Abriebgruppe 1 ist sehr kratzempfindlich und wenig abriebfest. Am besten eignen sich Bodenbeläge dieser Abriebgruppe für das Schlaf- oder Badezimmer. Also für Räumlichkeiten, die mit weichsohligem Schuhwerk und einer geringen Begehfrequenz betreten werden.

Abriebgruppe 2 – leichte Beanspruchung

Fliesen der Abriebgruppe 2 können mit gewöhnlichem Schuhwerk betreten werden und sind grundsätzlich resistenter gegen Kratzer. Fliesen dieser Klassifizierung sind beispielsweise für den Wohnbereich geeignet.

Abriebgruppe 3 – mittlere Belastung

Auf Bodenbelägen der Abriebgruppe 3 kann man unbedenklich bei Räumlichkeiten zurückgreifen, die häufiger passiert werden. So z. B. im Wohnbereich, im Flur oder auch auf dem Balkon oder in Loggien.

Abriebgruppe 4 – stärkere Inanspruchnahme

Die Abriebgruppe 4 ist für stärker frequentierte Bereiche geeignet, so etwa in der Küche, im Eingangsbereich oder auf Terassen.

Abriebgruppe 5 – stärkste Beanspruchung

Fliesen der Abriebgruppe 5 werden seltener im privaten, sondern vielmehr im gewerblichen Bereich genutzt.

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